Klaviaturumfang: CC – g4
Maße des Instruments:
Breite mit Leisten: mm
Länge mit Leisten: mm
Mechanik:
Englische Mechanik, Unterdämpfung
Veränderungen:
zwei Pedale: Dämpfungsaufhebung und Verschiebung
Bauart:
Eiserne Anhang-
Platte - entsprechend dem Weimarer Liszt- Flügel, weist auch dieses
Instrument die innenliegende geschmiedete Korpus- Spreize zwischen
Stimmstock und Bass- Anhangplatte auf, dementsprechend ist von
außen keine Eisenspreize sichtbar.
Gestaltung und Ausstattung:
Mahagoni
polliert mit umlaufenden Messingadern
Klaviaturbeläge
Untertasten: Elfenbein
Obertasten: Ebenholz
Vergleichsinstrumente:
Bis
1840 sind nur wenige Originalinstrumente erhalten geblieben. Im
Vergleich mit Erard und Pleyel war die Klavierfabrik von Boisselot
& fils ein kleiner Betrieb.
Der
Hammerflügel No 1719 ist eines der ältesten bekannten
Instrumente Boisselots, weitere Flügel stehen in:
1. Klassik Stiftung Weimar- das Instrument von Franz Liszt
mit der Nr 2800 Marseille 1846
Informationen zum Instrumentenbauer:
Jean Baptiste Louis Boisselot, geboren 1782, entstammt
einer Geigenbauerfamilie aus Montpellier. Er ist Begründer der
Klavierbau-Werkstatt Boisselot & fils, Marseille.
Jean Baptiste Louis Boisselot begann zunächst mit dem Handel von
Noten und Musikinstrumenten. 1823 lies er sich nach der
Eröffnung einer Niederlassung in Marseille nieder und
konzentrierte sich zunehmend auf den Verkauf von Klavieren der Marken
Pape, Erard und Pleyel.
Sein Sohn Louis Constantin (1809 - 1850) absolvierte seine Klavierbau- Lehre bei Klavierbauern in Paris, Nimes und England
1830 - 1831 baute Jean Baptiste Louis Boisselot zusammen mit seinem
Sohn Louis Constantin in Marseille seine eigene Klavier-Fabrikation auf. Die dynamische Entwicklung des Unternehmens ließ die
Jahresproduktion bis 1838 auf 100 Stück und bis 1848 auf 400
Klavieren pro Jahr ansteigen. Auf der 10. Pariser Industrie-Ausstellung
1844 gewann Boisselot die Goldmedaille.
Marseille erwies sich wohl aufgrund niedriger Lohnkosten und der
Verfügbarkeit exotischer Hölzer als geeigneter
Klavierbau-Standort. Boisselot & fils entwickelte sich in den 40er
Jahren des 19. Jahrhunderts zu einer der bedeutendsten französischen Klaviermarken.
Nach dem Tode Jean Louis Boisselots 1847 übenahm
zunächst Louis Constantin das florierende Unternehmen, er
starb aber bereits nach drei Jahren, so dass sich der Bruder Xavier
gezwungen sah, seine Laufbahn als Komponist zu abzubrechen.
Xavier Boisselot wurde am 2. Dezember 1811 in Montpellier
geboren. Er studierte ab 1830 am Conservatoire de Paris Kontrapunkt und
Komposition Trotz seiner Erfolge als Komponist in Paris ging
Xavier Boisselot 1850 nach Marseille, um die Leitung der
väterlichen Klavierfabrik zu übernehmen.
Xavier Boisselot © Claviersammlung.de 2011.
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Franz Liszt bevorzugte Boisselot-Instrumente, Er eröffnete 1846
den Konzertsaal Boisselot in Marseille und ließ sich auf
Konzertreisen bis nach Lissabon und Odessa dessen Instrumente anliefern.
Während seiner schöpferischen Weimarer Jahre spielte und arbeitete Liszt
an einem Boisselot-Flügel, der noch heute im Weimarer Schloß
aufbewahrt wird.
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Liszt's "Zwilling" |
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zwei Liszt- Boisselot-Flügel im Claviersalon
Boisselot-
Hammerflügel sind selten, nur eine handvoll Instrumente ist
erhalten geblieben. Gänzlich unauffindbar war bislang das
große luxuriöse Hammerflügel- Modell, das Liszt auf
Tourneen und im Weimarer Arbeitszimmer spielte. Neben dem nicht mehr
spielbarem originalem Lisztflügel
im Weimarer Schloss, ist lediglich ein einziger Flügel dieser Art
in Deutschland erhalten. Dieses Instrument ist überdies, der
Produktionsnummer nach, dem Liszt-Boisselot so nahe dass man mit Recht von einem Zwillingsinstrument sprechen kann.
Wir
sind glücklich dieses einzigartige Instrument als Leihgabe von
Frau Dr. Heidi Meist und Herrn Prof. Kurt Meist neben unserem Boisselot No. 1719 präsentieren zu
können. Nirgendwo sonst sind zwei, dem Lisztflügel so eng verwandte Hammerflügel zu bewundern.
Sylvia Ackermann wird das Instrument schon im Mai erstmalig öffentlich vorstellen... natürlich im Claviersalon!
näheres demnächst hier!
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