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Johann David Schiedmayer Hammerflügel im Claviersalon Miltenbergx

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Rosette der Friederici-Pyramidenflügels im Goethehaus Frankfurt

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Rosette am Pyramidenflügel im Goethehaus Frankfurt, Foto von Georg Ott
Auszug aus dem Booklet der Audio-CD  "Pyramide im Goethehaus"  der Reihe antares-audiodokument des Claviersalon © claviersammlung 2011
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Pyramide-Friederici-Textx
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Mechanik der Friederici-Pyramidenflügels im Goethehaus Frankfurt

 
 
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Sylvia Ackermann am Friederici Pyramidenflügel

Booklet- Friederici Pyramide
xAudio-CD Pyramide im Goethehaus Frankfurt    > bestellen xAus dem Booklet der Audio- CD Pyramide im Goethehaus Frankfurt
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Christian Ernst Friederici
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Christian Ernst Friederici - Skizze: Georg Ott
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Informationen zum Instrumentenbauer:
Friederici: Christian Ernst F., wurde geboren 1712 zu Meerane in Sachsen. Ein Schüler Gottfr. Silbermanns, zeichnete er sich als tüchtiger Orgelbauer aus und lebte als solcher zu Gera, von wo aus er gegen 50 Orgeln baute, worunter die zu Chemnitz für 3000 Thaler und die zu Zeyst für die vorzüglichsten gehalten wurden. Er führte den Titel als herzoglich gothaischer und altenburgischer Hof- und Landorgelbauer. Auch in Bezug auf Vervollkommnung des Claviers erwarb er sich Verdienste. Er erfand eine Vorrichtung, wodurch der Ton des Clavecin bebend gemacht werden konnte; die erste Bekanntmachung dieser Invention erschien gedruckt im J. 1761. Auf eine andere Neuerung machte F. 1781 durch folgende in Gera erschienene Schrift aufmerksam: "Neue Erfindung einer Maschine beym Clavier, daß es klinge wie ein monochordischer Doppelklang". In Forkel's musikalischem Almanach für Deutschland (1782, S. 197) heißt es von ihm: "Seine Claviere, Flügel und sogenannten Fortbien sind überall bekannt und werden von vielen sehr geschätzt. Die Claviere macht er für den Preis von 5—10 Louisd'or, Flügel für 16—30 Louisd'or und die Fortbiens ebenfalls 16—30 Louisd'or. Wenn man mit schlechtem Holze vorlieb nimmt, so macht er alle drei Sorten auch wohl noch etwas wohlfeiler". Die Fortbien's waren Pianofortes in Form der alten Clavichorde; F. hatte versucht, die Hammermechanik für tafelförmige Instrumente in verbesserter Form verwendbar zu machen. Noch 1798 machte sein Sohn, der Kammerrath C. G. F. zu Gera, durch den Reichsanzeiger (Nr. 186, S. 2115) auf das Fortbien aufmerksam. — Johann F., ein Bruder des Vorigen, war ebenfalls ein geschickter Orgelbauer. Er baute mit Christian Ernst gemeinschaftlich 1753 das seiner Zeit berühmte Werk für Meerane in Sachsen von 30 Stimmen für zwei Manuale und Pedal, welchem Letzterer ein neues Register von englischem Zinn, Le Don, als Geschenk einverleibte. Seiner eigenthümlichen Tonfarbe wegen nannte man dasselbe später auch Merula, deutsch Nachtigallenzug, Nachtigallenschlag, Vogelschrei oder Vogelgesang. Die Disposition des Meeraner Werkes findet sich in Marpurg's Beiträgen (III, S. 517). Das neue Register war eine Spielerei, welche selten angewendet wurde und in neuerer Zeit nicht mehr vorkommt. — Beide Brüder waren nach Forkel (a. a. O.) 1782 nicht mehr am Leben. Die Angabe Gerber's in seinem alten Tonkünstler-Lexicon (S. 444), daß Christian Ernst bereits 1779 in Gera gestorben sei, dürfte zu bezweifeln sein, da 1781 noch die oben von ihm erwähnte Schrift erschienen ist.


Fürstenau, Moritz, „Friederici, Christian Ernst“, in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 392

Ein etwas widersprüchliches Bild Christian Ernst Friedericis zeichnen die zeitgenössischen Kommentare zu dessen Orgelbau. Charles Burney weist ihm den ersten Platz unter den deutschen Orgelbauern zu (Carl Burney's der Musik Doctors Tagebuch einer musikalischen Reise durch Frankreich und Italien, Anhang)
Johann Daniel Silbermann (1717-1766), der Leipziger Thomaskantor Johann Friedrich
Doles (1715 -1797) und der Leipziger Universitätsorgelbaumeister Johann Emanuel Schweinefleisch (1720-1771) gaben zu Friedericis neuer Orgel in St. Jacobi zu Chemnitz ein vernichtendes Urteil ab. 1767 wurde ihm  das von der herzoglichen Kammer in Altenburg 1760 verliehene Privileg als Hoforgelbauer wegen mangelhafter Leistung und steter Unzuverlässigkeit entzogen. (Quelle: MGG)

weitere Instrumente Christian Ernst Friedericis:
Pyramidenflügel von Christan Ernst Friederici im Musikinstrumentenmuseum Brüssel

Das Instrument ist ein beeindruckendes Zeugnis des Klavierbaus in der Mitte des 18. Jahrhunderts und wohl das einzige erhaltene Instrument Christian Ernst Friedericis mit Signatur.

Form, Gestaltung,
Marketerie und Qualität des Instruments sind außergewöhnlich schön und erhaben.

Die einfache Stoßmechanik mit Lederhämmern ist im Gegensatz zum Frankfurter Pyramidenflügel von schlichter Bauweise.
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Pyramidenflügel des Christian Ernst Friederici, Gera 1745
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Der Brüsseler Pyramidenflügel- Signatur
Die Signatur ist innen auf einem Brettchen an der Rückwand in Höhe der Rosette befestigt, so dass diese bei geeignetem Licht durch die Rosette sichtbar wird.

"Dieße Pyramite hat geferti /get und erfunden, Christian /Ernst Friederici  Orgelbauer / in gera in Monats [f]br: /Ao. 1745 S.D.G."
 
Signatur des Pyramidenflügels von Christian Ernst Friederici, Gera 1745 im Musikinstrumentenmuseum Brüssel
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Die Verbindung Friedericis zu Mozart belegt auch das auf dem Gemälde "Portrait der Familie Mozart" von J. N. della Croce von 1780/ 81 dargestellte zweimanualige Cembalo genannt: "Familieninstrument" aus der Werkstatt Friedericis.

Die Proportionen von Stoßwand und abgeschrägten Zargen weisen deutlich auf ein zweimanualiges Instrument hin. Auch die Profile legen nahe, dass es sich hier nicht wie gelegentlich vermutet, um einen Hammerflügel handelt.

Croce 1780/81, Portrait der Familie Mozart mit einem zweimanualigen Cembalo von Friederici Gera
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In Mozarts Besitz befand sich wohl auch ein bundfreies Clavichord von Christian Ernst Friederici aus Gera die Signatur lautet

"Fait par C.E. Friederici a Gera en Voigtland, 1772"


Der Überlieferung nach in Mozarts Familienbesitz bis Mitte des 19. Jh, danach an Caroline Fürstin von Sayn-Wittgenstein verkauft und von dieser Franz Liszt zum Geschenk gemacht.  Von 1848 bis 1861 befand sich das Instrument in Liszt´s Wohnung in Weimar, ab 1887 im Historischen Museum der Stadt Wien, seit 1945 verschollen.
Siehe auch Rampe, Sigbert: Mozarts Claviermusik, Bärenreiter 1995, S. 47, und F. J. Hirt: Meisterwerke des Klavierbaus, Urs Graf-Verlag 1955

Clavichord von Friederici (Gera)  aus dem Besitz Mozarts

Instrumente von Christian Gottlob Friederici, dem Bruder und Partner von Christian Ernst Friederici befinden sich in den  Musikinstrumentensammlungen Cité de la Musique, Paris und der Universität Leipzig


Signatur  Christian Gottlob Friederici Komodenklavier 1805 Heyerkatalog Cöln 1910
Tafelklavier-Kommode von Christian Gottlob Friederici, Gera 1805 im Heyer-Katalog Nr 130
© georg ott/CLAVIERSAMMLUNG.DE 2011
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