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LOGO  Hammerflügel Ignaz Bösendorfer Wien 1849 Claviersalon Miltenberg
historischer Hammerflügel von Ignaz Bösendorfer Wien um 1845 im Claviersalon




Klaviaturumfang: CC- a4
Fabrikationsnummer: 1327

Maße des Instruments:

Länge:  2300 mm
Breite: 1320 mm

Mechanik:  
Wiener Prellungenmechanik
Die Hammerköpf sind vollständig original in dem für frühe Bösendorfer- Flügel typischen Leder-Filz-Leder- Sandwich Hammerkopf- aufbau erhalten,
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Hammerkopf des historischen Bösendorfer - Flügels mit Leder - Filz - Leder-  Auflage
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alle Leder, Tuche und Filze sind weitgehend original erhalten 

Veränderungen:
zwei Pedale:
Verschiebung
Dämpfungsaufhebung

Gestaltung und Ausstattung:
in feinstem Mahagoni furniert, innen hell kontrastierende Birke

Untertasten:  Elfenbein
Obertasten:   Ebenholz

zwei geschmiedete Eisenspreizen
jedoch ohne eiserne Anhangplatte

Vergleichsinstrumente:
Bösendorfer, 1845, Vienna
FREDERICK HISTORIC PIANO COLLECTION



Hammerkopf des Ignaz Bösendorfer Hammerflügels von 1845 mit Leder-Filz-Leder Belag
der für frühe Bösendorfer  typische Leder-Filz-Leder Sandwich Hammerkopfbelag ist hier vollständig original erhalten
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Originaltuch- Garnierungen am historischen Ignaz Bösendorfer Hammerflügel
Originaltuche, Polster und Auflagen in bestem Originalzustand, die textilen Garnierungen sind für  originalgeteue  Spieleigenschaften von  größter Bedeutung

Prellzungen an der Mechanik des Ignaz Bösendorfer- Hammerflügels von 1845Mechanik des Bösendorfer Hammerflügels,  Prellzungen 
Signatur des Hammerflügels von Johann David Schiedmayer, Erlangen 1783
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Der Hammerflügel von Ignaz Bösendorfer, Wien 1849 des Claviersalons ist aufgrund seines sensationellen Erhaltungszustandes im vollständigem Originalbestand wohl eines der bemerkenswertesten und klangschönsten Zeugnisse des Wiener Klavierbaus in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

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NORBERT BURGMÜLLER am Bösendorfer.a .
Der Bösendorfer- Hammerflügel in KONZERTEN und CD-PODUKTIONEN mit dem grandiosen Pianisten Tobias Koch:
CD-Aufnahme Burgmüller (Koproduktion SWR)
erscheint 2012
Klavierkonzert op. 1 von Norbert Burgmüller mit der Hofkapelle Stuttgart unter Leitung von Frieder Bernius.

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Uhland Lieder Vertonungen gesungen von Andreas Reibenspies, Eckart Sellheim, Komponist: Brahms, Burgmüller, Grieg, Hensel, Herzogenberg, Hetsch, Hornemann, Klein, Kreutzer, Liszt, Loewe, Mendelssohn Bartholdy, Pfitzner, Reger, Schoeck, Schubert, Schumann, Strauss
zu erwerben bei Ars-Produktion (klick auf das Bild)
"Sängerliebe, hoch und herrlich" - Uhland-Vertonungen

Andreas Reibenspies, Bariton
Eckart Sellheim am Bösendorfer
die Komponisten: Brahms, Burgmüller, Grieg, Hensel, Herzogenberg, Hetsch, Hornemann, Klein, Kreutzer, Liszt, Loewe, Mendelssohn Bartholdy, Pfitzner, Reger, Schoeck, Schubert, Schumann, Strauss


Ignaz Bösendorfer Wien
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Die Mechanik des Bösendorfer Flügel von hinten
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Hammerflügel Ignaz Bösendorfer  Wien 1849  Claviersalon
Eisenspreizen im Bösendorfer Hammerflügel von 1845 ohne eiserne Anhangplatte
Der Ignaz Bösendorfer- Hammerflügel hat zwei  eiserne Spreizen, jedoch noch keine eiserne Anhangplatte
Ignaz Bösendorfer, geboren 1796 in Wien, prägte wie kaum ein anderer Klavierbauer den Wiener Instrumentenbau zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Höchste Qualität und Dauerhaftigkeit der Instrumente sowie zahlreiche Innovationen und edle Gestaltung machten seinen Namen zur wertvollsten Klavier- Marke seiner Zeit. Er entwickelte  die Wiener Mechanik  und seine Instrumente zu klangvollster Stärke mit voluminös sanglichem Ton  (siehe unten:  Artikel aus Allgemeine Musik-Zeitung, Wien 1844)


Ignaz Bösendorfer erlernte das Klavierbau- Handwerk bei dem hervorragenden Instrumentenmacher Joseph Brodmann, und eröffnete 1828 sein eigenes Geschäft. Am Beginn seines Ruhmes steht ein Konzert, in dessen Verlauf Franz Liszt wohl mehrere Instrumente nahmhafter Kollegen zerstörte, worauhin ausschließlich dasjenige Bösendorfers den Atacken des Virtuosen trotzen konnte. Danach bevorzugte Liszt Bösendorfer- Instrumente und deren guter Ruf verbreitete sich rasch in Wien, ganz Europa und Übersee.

Ignaz Bösendorfer erhielt 1839 und 1845 Goldmedaillen auf den Industrieausstellungen in Wien. Im Jahre 1839 wurde Bösendorfer Hoflieferant des Kaiserhauses und erhielt den Titel „K. und K. Hof- und Kammerklavierverfertiger" von Kaiser Ferdinand I. zuerkannt, 1858 erhielt er den Kammerlieferantentitel.

Im Jahre 1857 waren die bisherigen Fertigungsstätten zu klein und der Neubau einer Klavierfabrik in Wien-Alsergrund wurde von Ignaz Bösendorfer initiiert, deren Fertigstellung er jedoch nicht mehr erleben sollte, er starb im Jahr 1859.
 

Artikel über Ignaz Bösendorfer  in: Allgemeine Musik-Zeitung, Wien 1844, Band 4, Seite 425
„Bösendorfer (Ignaz) ist in Wien am 28. Juli 1796 geboren. und Sohn eines bürgerl. Tischlermeisters. Da er schon in der Werkstätte seines Vaters ein ausgezeichnetes, technisches Talent bethätigte, und eine besondere Vorliebe für musikalische Instrumente an den Tag legte, ward er zu dem damals bekanntesten Fortepianomacher Brodmann gegeben, bei dem er 15 Jahre praktizierte. Brodmann erkannte und würdigte das Talent, die Geschicklichkeit seines Eleven, weihte ihn ganz in die Geheimnisse seines Fabrikates ein, so daß Bösendorfer bald als sein bester tüchtigster Schüler dastand, und Instrumente (vornehmlich jene damals vor allen beliebten stehenden Piano`s) verfertigte, deren Besaitung allein der Meister sich vorbehielt, und die doch Brodmann’s erworbenen Ruf nicht blos zu festigen, sondern bedeutend zu mehren, ganz geeignet waren. Im Jahre 1828 etablierte sich Bösendorfer selbstständig und arbeitete rüstig in seinem Fache, vornehmlich waren es die schon damals vor Allen berühmten französischen Instrumente, deren Studium er seine ganze Aufmerksamkeit widmete, von denen er manche zerlegte, und ihre Konstruktion, (innern Bau des Kastens, des Resonanzbodens, Saitenhalter ec. ec.) er durchforschte, um mit Beibehaltung der Wienermechanik, die stärkere Bespannung und somit auch den kräftigen Ton zu erzielen. Ein Hauptaugenmerk war aber dabei die Gleichheit der Register und leichte Spielart, So kam das Jahr 1839 heran, in die damals eröffnete Bewerbsproduktenausstellung lieferte auch Bösendorfer Instrumente, die auch allgemeines Aufsehen erregten, nicht blos der Pracht und Eleganz wegen, anlangend die Ausstattung, vielmehr ob des grandiösen Klanges und Vollkommenheit der Konstruktion und leichten Spielart. Es wurde ihm auch hierfür die Auszeichnung der goldenen Medaille zu Theil, und ein Jahr darauf das Hofdekret als k. k. Hoffortepianomacher. Obwohl früher schon Bösendorfer’s Fabrikate sich vielfacher Anerkennung erfreuten, und in die k. k. Provinzen zahlreich begehrt wurden, so datiert sich dennoch von diesem Zeitpunkte sein euroäischer Ruf her; denn abgesehen davon, daß Allerhöchst Ihre Majestäten, der Kaiser und die Kaiserin, sich seiner Instrumente zu bedienen anfingen, waren es auch fast alle Künstler, die auch auf seinen Flügeln sich hier hören ließen, und man darf nur die Namen Thalberg und Liszt nennen, um nicht blos fur den schänen Gesang seiner Fabrikate, sondern auch für deren Dauerhaftigkeit (Solidität) vollkommene Garantie zu haben. Es ist wohl nicht zu verkennen, daß das Aufhören Graf’s zur schnelleren Popularität Bösendorfer’s, seiner Anerkennung von Seiten des Auslandes, beigetragen habe; allein gerade dies spricht für sein Talent und seine Umsicht, daß er diesen günstigen Zeitpunkt zu nützen und seine Tüchtigkeit als Meister hier und nach außen geltend zu machen wußte. Und daß seine Instrumente wirklich die Auszeichnung und die Beliebtheit verdienen, deren sie sich erfreuen, dafür liefert uns alljährlich jede Konzertsaison die besten Belege, denn nebst Steicher ist Bösendorfer es beinahe allein, dessen Fabrikate die Fortepiano=Virtuosen wählen, um das Publikum zu entzücken, und es haben sich schon Fälle ereignet, daß der Wiener=Meister selbst dem französischen (z.B. selbst einem Erard) überlegen war. Nicht zu vergessen ist auch, da? Bösendorfer, so wie Streicher mit besonderer Humanität ihre Säle den Virtuosen zu Privatkonzerten überlassen, und ersterer auch von Zeit zu Zeit Soireés veranstaltet, wo nicht blos anerkannte Meister (z.B. in jüngster Zeit Pirkhert), sondern auch aufstrebende Kunstjünger von einem sehr gewählten Kunstpublikum gehört werden, und hiedurch den Letzteren die Möglichkeit geboten wird, zu erproben, welch einen Flug, und wie hoch, ihre Fittige wagen dürfen, und ob selbe für die Öffentlichkeit reif und tüchtig genug.“